Stadtmeister:
Der elfjährige Philipp Gräßer von der DJK Ottweiler wurde Neunkircher Stadtmeister bei den Schülern. In allen Altersklassen wurde bei den Damen und Herren in der TuS-Halle vier hervorragender Tischtennissport geboten. Beim Endspiel der Leistungsklasse A hatte Jörg Raber vom SV Hasborn die Nase vorne.
Foto: Hiegel
Saarbrücker Zeitung vom 20.05.2003
Schmettern auf hohem Niveau
Die Neunkircher Stadtmeisterschaften im Tischtennis waren wieder eine gute Werbung für den Sport an der grünen Platte
Von MARCUS SEPTIMUS
Neunkirchen. Viele Jahre gab es in Neunkirchen, abgesehen von der jährlichen geschlossenen Stadtmeisterschaft, kein wirklich großes Tischtennisturnier. Im Mai 2001 sollte sich das ändern. Damals nämlich organisierte die Tischtennisabteilung des TuS Neunkirchen zusammen mit der Tischtennisgemeinschaft (TTG) Neunkirchen zum ersten Mal eine offene Stadtmeisterschaft.
Über 200 Teilnehmer am Start
Im Zweijahrerhytmus findet das Turnier statt, und so war es nun wieder so weit: Über 200 Tischtennisspielerinnen und -spieler kamen in die TuS-Halle vier im Wagwiesental, um mit ihren Schlägern den weißen 40-Millimeter-Ball durch die Luft zu schmettern. Vor wenigen Jahren, nach der Olympiade von Sydney, wurde der Tischtennisball von 38 Millimeter auf 40 Millimeter vergrößert, und somit auch etwas schwerer. Ziel der Maßnahme ist es, etwas Tempo aus dem Spiel zu holen, und so auch für längere und damit attraktivere Ballwechsel für das Auge zu sorgen. Und das ist gelungen, wie man nun auch wieder in Neunkirchen sehen konnten.
Die Zuschauer des Turniers hatten einiges zu bestaunen an den beiden Tagen und während der insgesamt rund 17 Stunden Tischtennis, als gleichzeitig auf bis zu sechzehn Platten gespielt wurde. Zu der offenen Meisterschaft waren Spieler aus ganz Deutschland gekommen, aus dem niederrheinischen Kleve kamen Spieler ebenso an die Blies wie aus Paderborn oder Kaiserslautern. „Sehr erfreulich, dass wir auch 16 Hobbyspieler mit dabei hatten“, freut sich Hardy Braun, stellvertretender Vorsitzender der Tischtennisabteilung beim TuS. Bei diesen vereinslosen Tischtennis-Freunden schaffte am Ende Karl Heinz Emerich den Turniersieg. Bei den Aktiven wurden in Doppel, Einzel und Mixed in allen Leistungsklassen gespielt.
Der gesamte erste Tag stand im Zeichen der Jugend, während dann am zweiten die älteren Jahrgänge ins Geschehen eingriffen, „Die offenen Stadtmeisterschaften sollen im regelmäßigen Turnus zu einer festen Institution werden und über den sportlichen Aspekt hinaus auch dazu dienen, freundschaftliche Bande zu knüpfen und zu festigen“, erklärt Veranstalter Franz Nessler. Das Herren-Einzel der höchsten Leistungsklasse (Klasse A) sollte zu einem echten Krimi werden, die beiden Kontrahenten schenkten sich keinen Ballwechsel in den sieben Sätzen des auf vier Gewinnsätze angelegten Finales. Am Ende gewann Jörg Raber (SV Hasborn) dann mit dem letzten 11:8 das Turnier, und man konnte förmlich sehen, wie sich die Anspannung löste. Denn die war enorm groß im Finalspiel, bei dem in der gesamten Halle eisige Stille herrschte, zu der der Schiedsrichter auch immer wieder ermahnte. Als einmal ein Handy klingelte, wurde das Spiel gar für eine Minute unterbrochen.
Umgeben von 15 leeren Platten wurde auf der 16. das Endspiel ausgetragen, und nach dem Turnier wurden alle Platten direkt ihrem neuen Eigentümer übergeben, denn man hatte sich entschieden, die Turnierplatten an interessierte Vereine zu verkaufen.
Endspiel glanzvoller Höhepunkt.
„Es war wirklich ein sportlich hochklassiges und dazu wirklich schönes Turnier“, freute sich Braun nach dem letzten Ballwechsel. Auch Sieger Raber fand Lob für Ausrichter und Organisation, ebenso wie für die vielen spielstarken Kontrahenten. Seine Kraft spendende Banane nach dem Finale hatte sich Raber wirklich verdient, ebenso wie die Anerkennung bei der anschließenden Siegerehrung. Im Jahr 2005 wird es also erst die nächste offene Neunkircher Stadtmeisterschaft im Tischtennis geben, und wenn der Zuspruch auch dann wieder derart groß sein sollte, wird es sicherlich nicht mehr lange dauern, bis auch jährlich die Spieler aus dem Saar- und Bundesgebiet nach Neunkirchen kommen.